Das Red Bull Knock Out 2018 in Scheveningen (Niederlande) konnte nicht dramatischer sein. Zunächst führte der Motocross-Profi Glenn Coldenhoff (KTM, NED) das Feld mit überragendem Vorsprung an und konnte sogar diverse große Wellen doublen, wofür es ordentlich Speed bedurfte. Doch bereits nach der ersten Runde trafen die schnellen Profis auf die hinteren Fahrer im Feld und somit musst mit maximaler Vorsicht gefahren werden, um vor allem Kollisionen mit den langsameren Fahrern zu vermeiden. Natürlich warteten alle auf die Attacke des Engländers Nathan Watson, der sich nicht zweimal bitten ließ. Er hatte den Kontakt zu Glenn zusammen mit dem Belgier Yentel Martens (HUSQ, BEL) und dem Beach-Spezialisten Camille Chapeliere (KTM, FRA) nicht verloren, trotz der 750 Fahrer im 2-Stunden-Finale. Doch Glenn konnte in der ersten Hälfte des Rennens mit einem beeindruckenden Speed ein ordentliches Polster herausfahren.

Nach gut einer Stunde wurde der Extreme-X-Loop für die letzte verbleibende Stunde geöffnet, was dem Rennen einen dramatische Wendung gab. Nathan Watson pflügte durchs Feld und setze mit seinen beeindruckenden Enduro-Fahrfertigkeiten alles auf eine Karte, was ihm letztendlich eine 90 Sekunden Vorsprung vor dem starken Glenn Coldenhoff verschaffte und somit für den Sieg reichte.

Was hat sich damit in der WESS-Wertung getan? Mit diesem Sieg konnte sich Nathan Watson auf den dritten Platz in der Gesamtwertung nach vorne katapultieren. Manuel Lettenbichler holte sich mit dem 15. Gesamtrang den zweiten Platz in der WESS-Wertung und Billy Bolt den Sieg, der somit die WESS-Serie gewinnen konnte und als der Ultimate-Enduro-Champion 2018 gilt. Dazu muss man wissen, dass nahezu jeder Fahrer unter diesen schwierigsten Bedingungen mindestens einmal eine Bodenprobe nimmt. Dies hatte nach dem planmäßigen Boxenstopp die Folge, dass Billy Bolt nach einem harten Crash eine verspannte Gabel hatte, die ihn immer wieder in Fahrfehler zwang. Zudem war seine Brille derart verschmutzt, dass er erneut einen Boxenstopp in Anspruch nehmen musste, was aber seinem Gesamtsieg in keinster Weise gefährdet hat.

 

Kommentare der Spitze:

Billy Bolt (Husqvarna – GBR): “Jetzt der ULTIMATE ENDURO CHAMPION zu sein ist der Wahnsinn – ich kann es noch immer nicht glauben. Es wird wohl noch eine Weile dauern bis sich dieser einmalige Sieg bei mir gesetzt hat. Das Rennen war total verrückt. Ich hatte eine großen Crash und schlug hart im Boden ein, aber ansonsten hat mir das Rennen extrem gut gefallen. Es war ziemlich schwierig die anderen 749 Teilnehmer möglichst schnell, aber auch sicher zu überholen – überall waren Fahrer unterwegs. Hinzu kommt, dass sich die Strecke in jeder Runde änderte. Zudem kam noch die Flut, wodurch sich die Strecke auf die Hälfte der Breite verkleinerte. Ich wusste, dass ich mich aus Problemsituationen heraushalten musste, um mein Ziel zu erreichen. Bis auf die zwei Stürze konnte ich das gut umsetzen. Insgesamt war es eine lange Saison mit so vielen unterschiedlichen Rennen. Der Sieg beim Extreme XL Lagares fühlt sich an, als läge er schon Jahre zurück. Es ist der Wahnsinn nach all den verschiedenen Rennen, egal ob Extreme Enduro, Classic Enduro, Cross-Country oder Beach Race, jetzt der ULTIMATE ENDURO CHAMPION zu sein!“

Manuel Lettenbichler (KTM – GER): “Es war ein Wahnsinns-Jahr für mich. Dann auch noch den Vizetitel zu ergattern übertrifft all meine Erwartungen, die ich im Vorfeld in diese Rennserie gesetzt hatte. Ich wusste, dass Billy im Sand gut ist. Deshalb war mein Plan ihn hinter mich zu halten, um möglichst viele Punkte zu ergattern. Zudem wusste ich natürlich nicht wie es sich mit meinen Daumen verhält, den ich mir bei Gotland Grand National verletzt hatte. Doch der Adrenalin-Ausstoß während des Rennes war so hoch, so dass ich keine Schmerzen hatte und deshalb bin ich mit meiner Leistung mehr als zufrieden. In der Gesamtbetrachtung kann man festhalten, dass ich einige sehr gute Podiumsplätze eingefahren habe und ich mich so langsam meiner Top-Form nähere und diese zeitweise auch schon kurz aufblitzen ließ. Letzten Endes ist der Vizetitel ein super Ergebnis. Für nächstes Jahr muss ich einfach noch stärker zurückkommen, um mir Billys Titel zu holen. Herzlichen Glückwunsch an ihn, es war ein großartiger Zweikampf.“

Nathan Watson (KTM – GBR): “Ich bin mit dem Sieg beim Knock Out und dem dritten WESS-Gesamtrang extrem glücklich. Auf dieses Rennen habe ich die ganze Saison gewartet, um es endlich zu gewinnen. Diesen Job zu erledigen ist ein Hochgefühl der Superlative nachdem ich in den zwei Jahren zuvor immer nur den zweiten Platz belegen konnte. Ich habe mich selbst stark unter Druck gesetzt – zudem wurde ich von jedem als absoluter Favorit gesehen – aber es kann bei einem Beach Race so viel unvorhergesehenes passieren. Letzte Woche noch war ich krank und habe deshalb nicht erwartet so stark zu sein. Denn das Rennen lief wirklich perfekt für mich. Glenn Coldenhoff war am Anfang ziemlich schnell weg. Aber ich wusste, dass wenn ich mir die Kraft einteile am Ende sehr stark sein werde. Ich kann meinem Team nicht genug danken, denn es war ein ziemlich hartes und anstrengendes Jahr für mich in dem ich viel gelernt habe. Nochmal zurück aufs Podest zu kommen und den dritten Gesamtrang zu ergattern fühlt sich unbeschreiblich an. Es ist das Sahnehäubchen oben drauf!“

Indes erfreut sich der junge 20-jährige Billy Bolt an seinem KTM-X-Bow und dem Titel der allererste ULTIMATE ENDURO CHAMPION 2018 zu sein. Herzlichen Glückwunsch!


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Zum Rest des Schützenfests:

Der EnduroGP-Star Jamie McCanney schaffte es auf einen 6. Platz gefolgt von den Beach Race Spezialisten Van Berkel, Van De Sande, DeWulf & Co. Direkt hinter Lettenbichler platzierte sich Josep Garcia auf den 16. Platz. Paul Bolton holte sich den 18. und Alfredo Gomez sicherte sich den 28. Platz. Taddy Blazusiak war wegen einer Verletzung nicht am Start. Ebenso nicht mit von der Partie waren laut Ergebnisliste Graham Jarvis, Lars Enöckl, Wade Young und der noch an seiner Verletzung laborierende Johnny Walker, der aber schon wieder auf dem Bike unterwegs ist.

Spannend war die WESS allemal und wird sie sicherlich auch 2019 sein. Das Preisgeld in Form eines KTM X-Bow kann sich sehen lassen und entschädigt für die Schufterei in dieser langen Saison zumindest den Champion!

World Enduro Super Series Final Championship Endstand

1. Billy Bolt (Husqvarna – GBR) 4800pts
2. Manuel Lettenbichler (KTM – GER) 4470pts
3. Nathan Watson (KTM – GBR) 4103pts
4. Josep Garcia (KTM – ESP) 4010pts
5. Taddy Blazusiak (KTM – POL) 3675pts
6. Paul Bolton (KTM – GBR) 3377pts
7. Wade Young (Sherco – RSA) 3220pts
8. Graham Jarvis (Husqvarna – GBR) 3010pts
9. Jonny Walker (KTM – GBR) 2900pts
10. Lars Enockl 2272pts…


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Weitere Infos unter: www.iridewess.com
Bilder: WESS, Red Bull, Future7