TEST: Hardcore Honda XL750 Transalp RALLY by AfricanQueens – all details, report, dyno run & gallery!

Alles zurück auf Anfang, denn das ist die Basis dieses Rally-Traums – noch im Prototypenstatus wohlgemerkt. Kurz und prägnant ist hier die neue Generation der Honda XL 750 Transalp Programm, die 2023 die Welt erblickte und so manchen Abenteurer dort draußen auf den ersten Blick mit gemischten Gefühlen versorgte. Doch in dieser hier vorliegenden Version mutiert sie zu einem außergewöhnlichen Rally-Gerät. Ich möchte am liebsten sofort rauf auf den Bock und die Fetzen fliegen lassen, denn von gemischten Gefühlen ist hier keine Rede mehr. Die Optik ist mehr als gelungen und beweist, dass AfricanQueens-Macher Stephan Jaspers ein gutes Händchen für ein angemessenes und funktionales Design besitzt, ohne dabei die Honda-Handschrift komplett über Bord zu schmeißen. Zudem ist die Bodenfreiheit von satten 32,5 Zentimetern, die durch eine gelungene Anpassung der original nach unten spitz zulaufenden Hornet-Ölwanne gekonnt realisiert wurde, eine echte Ansage.

Richtig gehört, das Herzstück stammt aus der CB 750 Hornet mit identischen Leistungsdaten, aber im Rahmen der Möglichkeiten angepasster Motorabstimmung für den Adventure-Fahrer. Genau aus diesem Grund lässt die Transalp in oberen Drehzahlregionen die Katze aus dem Sack und bringt das Heck auf Wunsch mächtig zum qualmen. Übrigens: Motorseitig ist das Transalp-Herzstück in diesem Rally-Prototypen mechanisch unangetastet geblieben. Doch mit Hilfe von Micronsystems Mastermind Armand Mottier hat man der Transalp dort Beine gemacht, wo es notwendig war und ihr nur durch ein optimiertes Mapping satte sechs Pferdestärken heraus gekitzelt. Minimaler Aufwand mit maximalem Ergebnis wie man so schön sagt. Dabei konnte die leichte Antrittsschwäche gerade im niedrigen Drehzahlbereich deutlich verbessert werden. Dazu kommt noch eine direktere Gasannahme die im Rausch gegen die Uhr die Zeiten nochmal purzeln lässt – natürlich nur auf Wunsch. Immerhin gehört die Transalp mit ihren originalen 92 PS zur absoluten Speerspitze in der 750-Kubikzentimeter-Adventurebike-Kategorie.

Die Auspuffanlage ist teils eine Sonderanfertigung und macht auf dem Leistungsprüfstand von sich reden, da sie ohne dB-Killer die Abwärme extrem gut aus dem Motor ins Freie geleitet und somit die Motortemperatur während maximaler Belastungen im Sporteinsatz auf gesundem Niveau hält. Doch vielmehr haut die Transalp damit eine einzigartige Geräuschkulisse heraus, die es in sich hat und von einem biederen Reihen-Zweizylinder-Herzstück so nicht erwartet wurde. Wenn die Rally-Transalp heraneilt, geht man freiwillig zwei Schritte zurück und macht ihr Platz. Im Rally-Einsatz ein gewünschter Umstand, bei der nicht selten unfreiwillig Platz machenden Konkurrenz. Denn diese muss sich ab sofort warm anziehen, kommt diese außergewöhnliche Rally-Version einer Transalp mit kundiger Hand herangestürmt.

Umbaumaßnahmen by AfricanQueens

Trotz mächtigem Carbon-Navigations-Tower fand sich auch Platz für den originalen TFT-Bildschirm, so dass alle Transalp Features erhalten bleiben. Für den Sporteinsatz ist sicherlich das Fahrmodi „User“ von insgesamt fünf verfügbaren die wichtigste Einstellung. Denn in dieser lässt sich die Motorleistung, das Motorbremsmoment, die Traktionskontrolle sowie das ABS anpassen. Letzteres lässt sich sogar vollständig abschalten.

Technische Daten

Jetzt heißt es erst einmal rein in die vollständige Schutzausrüstung. Denn mit 195 Kilogramm im Gelände ist nicht zu Spaßen. Ein Kippschalter mit LED-Beleuchtung aktiviert die Zündung, gestartet wird über die OEM-Armatur und schon donnert der Reihenzweizylinder los und macht unverständlich klar, dass er hier in diesem Terrain der Platzhirsch sein will. Doch das muss die Rally-Transalp erst noch beweisen. Bezogen auf die Daten mit 300 Millimetern Federweg vorn und 250 am Heck, lässt sich schon mal was anfangen. Offroad-Radsatz mit passender Metzeler-Sixdays-Bereifung sorgen für den notwendigen Biss. Wie lange die Sixdays-Pneus allerdings den optimierten 77 Newtonmetern Drehmoment und den über 93 PS Stand halten können, steht auf einem anderen Blatt.

Der Carbon-Tower lässt eine perfekte Positionierung der Navigationsgeräte wie Roadbook und Tripmaster zu. Die Fernbedienung ist bestens positioniert und die per Exzenter einstellbaren Kupplungs- und Bremshebel können ideal an die eigene Fingerlänge angepasst werden. Die AQ Fußrasten bieten eine ausreichende Standfläche und guten Grip für die Stiefelsohle und der Schalthebel ist problemlos für globige Offroad-Stiefel in seiner Höhe anpassbar. Die Wildleder-Rally-Sitzbank begeistert mit maximalem Komfort.

Da es sich um einen absoluten Prototypen handelt, der noch keine drei Kilometer Schotter unter die Stollen nehmen durfte, ist die Bewertung noch etwas differenzierter als bei einem Endprodukt. So gefällt zum Beispiel das spielerische Handling in Verbindung mit den Nehmerqualitäten der Fahrwerks-Komponenten. Letztere befinden sich noch in der Abstimmungsphase, bieten aber jetzt schon gute Möglichkeiten um richtig flott am Kabel ziehen zu können. In der Driftphase erweist sich die superhandliche Transalp aktuell noch etwas nervös, was aber mit den in diesem Test erarbeiteten Maßnahmen für das finale Produkt als erledigt angesehen werden kann.

Natürlich haben AfricanQueens und meine Wenigkeit sogleich ein paar Eigenheiten der Rally-Transalp näher unter die Lupe genommen, um ihr noch den einen oder anderen Feinschliff zu verpassen. Genial ist schlicht und ergreifend das geringe Startgewicht, was in Verbindung mit der spritzigen Motorleistung und dem Handling der Transalp fast schon Sportenduro-Fähigkeiten attestieren lässt.

Drehzahlbegrenzer im zweiten, dann im dritten Gang und die 93 PS katapultieren die Transalp nach vorn, als wenn wir auf Utahs Bonneville-Piste einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen wollten. Der spontan agierende Motor zeigt sich spritzig, aber dennoch gut kontrollierbar, so dass kurze harte Bremsmanöver und das Anstellen des Hecks zur Vorbereitung für einen Drift in Verbindung mit einem knackigen Antritt bei der heran rauschenden Rechtskurve zu einem Kinderspiel werden.

Drehmomentdiagramm

 

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Leistungsdiagramm

Mal ebenso auf dem Hinterrad ums Eck: Mit einer kontrollierten Kombination aus Kupplungseinsatz und Gasstoß bei passender Gangwahl hebt die Rally-Transalp mit Leichtigkeit ihre Front und wechselt auf dem Hinterrad gekonnt die Richtung. Bergab ist nach wie vor etwas Vorsicht geboten, da die flammneue Bremsanlage noch nicht eingebremst ist. Die originale Hinterradbremse verrichtet von Anbeginn an ihren Job auf Höchstniveau. Egal ob mal feinfühlig oder beim rabiaten Ankerwerfen.

SERVICEDATEN

Tempo ist Trumpf und das benötigt die superhandliche Transalp – ist schon verrückt, wenn man einen 195 kg Boliden als superhandlich bezeichnen kann – noch etwas Feinarbeit, wie Stephan Jaspers vorausschickt. Mit dem Wissen und knapp 140 km/h auf einer schnellen Schottergerade auf dem Tacho passe ich meinen Fahrstil an die Fähigkeiten der Transalp an und kann sagen, dass hier weder ein träges Adventurebike noch eine biedere Reiseenduro am Start ist. Leistung ist da, sobald gefordert, das Fahrwerk hat definitiv Nehmerqualitäten und der hochwertige Umbau à la AfricanQueens begeistert. Der 16,9 Liter fassende Kraftstofftank soll in der Zukunft noch Zuwachs bekommen. Die Bewegungsfreiheit auf der Rally-Transalp ist gut, die Funktionalität top und das Erscheinungsbild sowie die stets anfeuernde Geräuschkulisse ein Traum. Obwohl der Test schon längst beendet ist, muss ich immer wieder auf den Hobel steigen, mit dem Vorwand, dass noch etwas zu prüfen sei. Das breite Grinsen unter dem Helm ist mir wie ins Gesicht gezimmert und lässt klar erkennen: Will haben!

PLUSMINUSHonda XL 750 Transalp Rally by AfricanQueens

PLUS

• Hohe Motorleistung
• Spritzige Leistungsabgabe in mittleren und hohen Drehzahlregionen
• Geniales Handling
• Gute Bremsen
• Hervorragend Fahrzeugbalance
• Umbau mit voller Straßenzulassung
• Geringe Startgewicht
• Bodenfreiheit
• Hohe Verarbeitungsqualität

MINUS

• Drehmomentabgabe in niedrigen Drehzahlregionen
  
• Öhlins-Druckstufen-Adjuster Erreichbarkeit

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Weitere Infos unter: www.AFRICANQUEENS.de

Bilder: OFFROADCRACKS.com
Kleidung & Protektion: KLIM, Alpinestars
Fahrzeug-Vorbereitung: AFRICANQUEENS
Leistungsmessung: MICRONSYSTEMS

„Wir bedanken uns für die professionelle Zusammenarbeit.“

Everything back to the beginning, because that is the true basis of this rally dream – still in prototype status, mind you. Briefly and succinctly, here is the new generation of the Honda XL 750 Transalp program, which saw the world in 2023 and gave some adventurers out there mixed feelings at first glance. But in this version, it mutates into an extraordinary rally device. I would like to get up on the bench straight away and let it fly, because there is no longer any talk of mixed feelings here. The look is impressive and proves that AfricanQueens owner Stephan Jaspers has a good knack for an appropriate and functional design without completely throwing the Honda signature overboard. In addition, the ground clearance of a whopping 32.5 centimeters, which was skilfully achieved by successfully adapting the original Hornet oil pan, which tapers downwards, is a real statement.

That’s right, the heart comes from the CB 750 Hornet with identical performance data, but within the scope of the possibilities of adapted engine tuning for the adventure rider. It is precisely for this reason that the Transalp lets the cat out of the bag in higher revs ranges and makes the rear smoke if necessary. By the way: On the engine side, the Transalp heart of this rally prototype remained mechanically untouched. But with the help of Micronsystems mastermind Armand Mottier, the Transalp was given a leg up where it was necessary and only got a whopping six horsepower out of it through optimized mapping. Minimum effort with maximum result. The slight lack of acceleration could be significantly improved, especially in the low speed range. In addition, there is a more direct throttle response that allows the times to drop again while racing against the clock – of course only on request. After all, the Transalp with its original 92 hp is at the absolute forefront of the 750 cc adventure bike category.

The exhaust system is partly custom-made and makes a name for itself on the performance test bench, as it conducts waste heat extremely well from the engine to the outside without a dB killer, thus keeping the engine temperature at a healthy level during maximum loads in sports use. But rather, the Transalp creates a unique soundscape that is quite something and was not expected from a staid in-line two-cylinder centerpiece. When the Rally-Transalp rushes up, you voluntarily take two steps back and make space for it. This is a desirable circumstance in rally use, as the competition often involuntarily makes way. Because from now on she has to dress warmly when this extraordinary rally version of a Transalp comes storming along with an expert hand.

Modification list by AfricanQueens

Despite the powerful carbon navigation tower, there was also space for the original TFT screen, so that all Transalp features are retained. For sports use, the “User” driving mode is certainly the most important setting out of a total of five available. This is where the engine power, engine braking torque, traction control and ABS can be adjusted. The latter can even be switched off completely.

Tech specs

Now it’s time to put on your full protective equipment. Because 195 kilograms off-road is not something to be trifled with. A toggle switch with LED lighting activates the ignition, it is started via the OEM dashboard and the in-line two-cylinder thunders off, making it incomprehensibly clear that it wants to be the top dog in this terrain. But the Rally-Transalp still has to prove that. Based on the data with 300 millimeters of suspension travel at the front and 250 at the rear, something can be started. Off-road wheelset with matching Metzeler Sixdays tires provide the necessary bite. However, how long the Sixdays tires can withstand the optimized 77 Newton meters of torque and over 93 hp is another matter.

The carbon tower allows navigation devices such as Roadbook and Tripmaster to be positioned perfectly. The remote control is ideally positioned and the eccentrically adjustable clutch and brake levers can be ideally adjusted to your own finger length. The AQ footrests offer sufficient standing space and good grip for the sole of the boot and the height of the gear lever can easily be adjusted for bulky off-road boots. The suede rally seat impresses with maximum comfort.

Since it is an absolute prototype that has not yet been allowed to take three kilometers of gravel under the studs, the evaluation is a little more differentiated than for a final product. For example, we like the playful handling in combination with the durable qualities of the chassis components. The latter are still in the coordination phase, but already offer good opportunities to be able to pull the cable really quickly. The super-handy Transalp is currently still a bit nervous in the drift phase, but with the measures developed in this test, this can be seen as resolved for the final product.

Of course, AfricanQueens and myself  (Testrider: Sascha Christof) immediately took a closer look at a few of the features of the Rally-Transalp in order to give it some fine-tuning. What is simply brilliant is the low starting weight, which, combined with the lively engine performance and handling of the Transalp, almost confirms sports enduro capabilities.

Rev limiters in second and then third gear and the 93 hp catapult the Transalp forward, as if we wanted to set a speed record on Utah’s Bonneville slope. The spontaneously acting engine is lively, but still easy to control, so that short hard braking maneuvers and turning the rear to prepare for a drift combined with a crisp acceleration in the rushing right-hand bend become child’s play.

Torque diagram

 

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Power diagram

Also around the corner on the rear wheel: With a controlled combination of clutch use and accelerator push with the right gear selection, the Rally-Transalp lifts its front with ease and skillfully changes direction on the rear wheel. Some caution is still required when going downhill, as the brand new braking system has not yet been braked. The original rear wheel brake does its job at the highest level right from the start. No matter whether delicately or when throwing anchor violently.

Service intervals

Speed ​​is the key and the super-handy Transalp needs a bit of fine-tuning – it’s crazy if you can call a 195 kg car super-handy – as Stephan Jaspers says. With this knowledge and almost 140 km/h on a fast gravel straight on the speedometer, I adapt my riding style to the capabilities of the Transalp and can say that there is neither a sluggish adventure bike nor a staid travel enduro at the start. Performance is there when required, the chassis definitely has tough qualities and the high-quality conversion à la AfricanQueens is impressive. The 16.9 liter fuel tank will be expanded in the future. The freedom of movement on the Rally-Transalp is good, the functionality is top and the appearance and the constantly cheering background noise are a dream. Even though the test has long since ended, I keep having to get back on the bike with the excuse that there is still something to be checked. The broad grin under the helmet is as if it were plastered on my face and makes it clear: I want it!

PLUSMINUSHonda XL 750 Transalp Rally by AfricanQueens

PLUS

• High engine power
• Lively power delivery in medium and high speed revs
• Ingenious handling
• Good brakes
• Excellent vehicle balance
• Conversion with full street approval
• Low weight
• Ground clearance
• High workmanship quality

MINUS

• Torque delivery in low speed regions
• Öhlins compression adjuster accessibility

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More informations: www.AFRICANQUEENS.de

Pictures: OFFROADCRACKS.com
Gear & Protection: KLIM, Alpinestars
Vehicle preperation: AFRICANQUEENS
Performance test: MICRONSYSTEMS

„We say thank you for the professional cooperation.“

Quelle / Source: S. Christof, Offroadcracks