Helm ist nicht gleich Helm und das dürfte jedem klar sein. Zwar stellen die bekannten Prüfnormen für Europa ECE 22-05 P, NP und J, für Japan JIS T 8133 2007 und für die USA SNELL M 2010, die notwendige Mindestanforderungen in Bezug auf die Schutzwirkung sicher. Doch hier gibt es noch ordentlich Luft nach oben, wie es zahlreiche Hersteller mit ihren aktuellen Produkten beweisen. Die bekanntesten Marken für innovative Helm-Technologien sind derzeit 6D, KLIM und Bell aus den USA sowie Leatt aus Südafrika.
MIPS, ausgeschrieben Multi directional Impact Protection System, ist im Vergleich zu den zuvor genannten Marken kein Helm-Marken, sondern ein patentiertes Gehirn-Schutzsystem, das bereits bei 50 Helm-Herstellern weltweit zum Einsatz kommt. Über 200 Helm-Modelle sind bereits mit dieser Technologie bestückt und es wurden bereits über eine Million MIPS-Schutz-Elemente produziert und eingesetzt.
MIPS AB wurde in Jahr 2001 von fünf führenden biomechanischen Spezialisten des Königlich Technischen Instituts in Stockholm gegründet. Neurochirurgen und Wissenschaftler entwickelten diese Technologie, um Rotationskräfte auf das Gehirn durch tangential auftreffende Stoßkräfte auf den Kopf zu reduzieren. In einem Helm mit MIPS-Gehirnschutz werden die Schale und das Polster durch eine reibungsarme Schicht getrennt. Wenn ein Helm mit MIPS-Technologie einem schrägen Aufprall ausgesetzt wird, ermöglicht es diese Schicht, dass der Helm auf dem vergleichsweise starren Kopf gleiten und somit die Wirkrichtung der Auftreffenergie verteilen und absorbieren kann.
Der schwedische Neurochirurg Hans van Holst hat nach mehreren Jahren des Studiums und der Arbeit im Zusammenhang mit Kopftraumen für die Weltgesundheitsorganisation in Genf herausgefunden, dass die vorhandene Helmtechnologie einen unzureichenden Schutz vor Hirntraumata bereitstellt, was verheerende Folgen für die Opfer von Hirnverletzungen verursachen kann. Dabei stellte er fest, dass die bisherigen Testmethoden mit ausschließlich vertikalen Stößen unzureichend sind und nicht der Realität entsprechen. Zudem nehmen die erreichten Spitzengeschwindigkeiten in allen Sportarten zu, so dass eine Alternative unausweichlich wurde.
Mit dem neu entwickelten MIPS-Element können die im Fall eines Sturzes auftretenden Rotationskräfte auf das Gehirn um bis zu 39% reduziert werden, ohne die wünschenswerten energieabsorbierenden Eigenschaften bei radial auftretenden Stößen zu minimieren.
Das Geheimnis der patentierten Technologie von MIPS stammt aus der natürliche Schutzfunktion des menschlichen Gehirns. Es ist von einem reibungsarmen Kissen in Form der Cerebrospinalflüssigkeit – umgangssprachlich auch als Gehirn- oder Nervenflüssigkeit bekannt – umgeben, die es bei einem Aufprall durch die Möglichkeit der Verschiebung in dieser Flüssigkeit schützt.
MIPS imitiert diesen Vorgang im menschlichen Kopf, indem der Helm über eine eigene reibungsarme Schicht verfügt. Durch diese Gleitfähigkeit zwischen Helmschale und Polster kann zum einen die Auftreffenergie absorbiert und zum anderen die Rotationsbewegung, die dann normalerweise ungedämpft auf das Gehirn übertragen wird, mit bis zu 39 Prozent umgeleitet und vermindert werden.
Erstmals wurde das neuartige Schutz-System im Reitsport eingesetzt und erlangte damit weltweite Anerkennung. Mittlerweile ist dieses Gehirn-Schutzsystem in den Sportarten Enduro, Cross, Mountainbiken, Skifahren, Snowboarden, Rallye und anderen Sportdisziplinen angekommen. Auch der weltgrößte Helmhersteller BRG Sports sowie viele andere wie zum Beispiel Airoh, Fox, Lazer Sports, One Industries und Scott, Smith Optics, SixSixOne oder ANSR vertrauen in ihren Produkten auf die MIPS-Schutz-Technologie.
Unser Testhelm von Fly Racing bietet dieses Schutz-System, was stets an dem gelben MIPS-Logo zu erkennen ist. Nebenbei sei erwähnt, dass das MIPS-Element weder Stilelemente des Helms, den Tragekomfort noch alle weiteren klassischen Eigenschaften negativ beeinflusst. MIPS spricht selbst von der derzeit besten Schutzmöglichkeit am Markt, was die Tests und die zahlreichen Einsätze beweisen.
Mit der MIPS-Schutz-Technologie geht es noch sicherer in unseren Actionsport-Arten, so dass der Fahrspaß stets an vorderster Stelle stehen kann. Daher die Empfehlung: Weg mit dem mehr als drei Jahre alten Helm und für verbesserten Schutz des Kopfs sorgen. Denn dann können auch künftig im Fall eines Sturzes schwerste Verletzungen durch beste Schutz-Technologien hoffentlich vermieden werden.
Quelle / Source: Mipsprotection