DAKAR 2019: 8. Etappe – 409 km Gesamtdistanz

Es hagelte Strafzeiten, Einsprüche und Diskussionen zwischen Teams und der A.S.O, als wenn es kein morgen mehr gäbe. KTM-Fahrer Sam Sunderland unterstellte man einen Betrug, in dem er sein Iritrac manipulierte und so seinen Start zur 8. Etappe verzögerte, da dieses zuerst repariert werden musste. Hintergrund war natürlich nicht als Erster auf die Strecke zu müssen, da es einfacher ist vorhandenen Spuren folgen zu können. Denn nur dann lässt sich auch Zeit gut machen. Natürlich verneinte KTM diesen möglichen Schachzug und legte Protest ein und versicherte, dass es nur eine defekte Sicherung war. Bis jetzt allerdings wird Sam Sunderland mit einer Strafzeit von einer Stunde belegt und ist damit aus dem Titelrennen draußen.

Auch das Honda-Team erhielt nochmal eine komplette Breitseite von der A.S.O, als man den Argentinier mit einer zusätzlichen Notiz am Bike erwischte. Laut 2019er Reglement ist es nicht erlaubt neben dem Roadbook weitere Notizen am Bike mitzuführen. Anscheinend hatte man diese bewusst für den Start abgeklebt, so dass die Sport-Kommissare keinen Verdacht schöpften. Doch die A.S.O hat auf irgendwelche Wege mitbekommen, das Benavides in der Etappe die Klebestreifen abgezogen hat und weitere persönliche Notizen zum Vorschein kamen. Folge: 3 Stunden Strafzeit – somit ist auch für Benavides eine Top-Platzierung passé.

Ob diese vermeintlichen verzweifelten Betrugsversuche so kurz vor dem Ziel bewusst oder unbewusst durchgeführt wurden weiß man nicht. Daher nehmen auch wir Abstand von einer Beschuldigung. Für uns gilt immer die Unschuldsvermutung. Auch wenn es hier um sehr viel Geld & Prestige geht und schon so manches Team in der Vergangenheit alle Hebel in Bewegung gesetzt – ob sportlich fair oder unfair.

Die Überraschung schlechthing ist der Sieger der 9. Etappe, denn dabei handelt es sich um Michael Metge aus dem Sherco-Team, der sich natürlich darüber enorm freute. Auf den zweiten Platz schaffte es Daniel Nosiglia Jager von MEC HRC. Wie kam das zustande?

Gestartet wurde heute in klassischer Motocrossmanier zu je 10 Fahrer pro Reihe. Da sich aber die Hauptgruppe bei einem Wegpunkt verfranzte und Metge/Jager einen guten Riecher bewiesen, konnten sie sich von der Meute heimlich absetzen und ihre Top-Platzierungen einfahren. Zwischenzeitlich verhalfen die zwei Yamaha-Fahrer van Beveren und Soltrait – deren Aktion nicht unbemerkt blieb – unbewusst der restlichen Meute zum gesuchten Wegpunkt.

Für Yamaha folgte dann das Pech auf dem Fuß: Spitzenfahrer van Beveren stellte einen Ölverlust fest, was sich anfänglich durch eine verminderte Leistungsfähigkeit seiner Yamaha bemerkbar machte. Dann folgte ein kapitaler Motorschaden mangels Schmierung, was mit einem Kolbenklemmer gleichzusetzen ist. Zwar konnte er noch mit über drei Stunden Rückstand auf einen Pickup ins Lager gelangen, was ihm jedoch nur eine Disqualifikation einbrachte. Schade, denn Yamaha war der letzte verbliebene Rennstall, der KTM und Husqvarna den Titel streitig hätte machen können. Team-Manager Alexandre Kowalski ist sehr enttäuscht und für van Beveren bricht eine Welt zusammen. Doch abschließend kann man sagen, dass van Beveren einer der besten Rallyefahrer ist, was anhand seiner konstanten und taktisch klug ausgelegten Fahrweise über die komplette Rallye nach zu verfolgen war.


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Sein Teamkollege Soltrait belegt Gesamtrang fünf mit über 45 Minuten Rückstand. Führender ist nach wie vor Toby Price, der unter stärksten Schmerzen versucht die Rallye zu gewinnen. Sein Vorsprung beträgt gerade mal eine Minute, was einen heißen Kampf mit Quintanilla hervorrufen wird. Walkner ist an dritter Position mit einem Rückstand von sechs Minuten gelistet und leidet ebenfalls unter höllischen Fußgelenksschmerzen. Der Amerikaner Andrew Short auf Husqvarna schafft es auf einen hervorragenden vierten Gesamtrang, liegt aber auch schon 40 Minuten zurück.

 

Toll ist das Ergebnis von RED BULL Fahrerin Laia Sanz mit einem 11. Platz Overall und Ross Branch als bester Rookie direkt dahinter. Sebastian Bühler erhielt unterdessen eine Zeitstrafe von einer Stunde und fällt auf den 21. Gesamtrang zurück.

Die 10. und letzte Etappe weist eine Gesamtdistanz von 359 Kilometer auf und scheint nur noch eine Siegesfahrt für Price zu werden – oder doch nicht? Quintanilla hatte laut Live-Timing bereits einen Sturz und Walker liegt über zwei Minuten hinter dem australischen Tier Toby Price auf Rang drei. Zu viel Beachtung darf man der Live-Timing Übermittlung nicht schenken, denn Strafzeiten und sonstige Geschehnisse sorgen gerne über ein abweichendes Ergebnis.


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Gesamtwertung nach 8 von 10 Etappen

OFFROADCRACKS©Dakar OVERALL-WERTUNG nach der 9. Etappe 2019 -BIKES

Bitte unten links im pdf blättern…

Direktlink zur Tageswertung der 9. Etappe

9. ETAPPE: TABELLENSTÄNDE BIKES/QUADS

RED BULL FAHRER Sam Sunderland muss sich mit seiner Zeitstrafe hinten anstellen

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RED BULL Fahrer Toby Price und Matthias Walkner in eirn Startgruppe!

Bilder: Honda, Yamaha, KTM, Dakar, A.S.O, Red Bull